



Botanischer Garten der Philipps-Universität Marburg - In den Schaugewächshäusern können Sie für kurze Zeit in eine andere Welt eintauchen - in die Welt der Tropen beispielsweise, in die Pflanzenwelt der kanarischen Inseln oder die der Wasserpflanzen wie zum Beispiel der beeindruckenden Riesenseerosen. Oder Sie lassen sich in den Sommermonaten von frei fliegenden Schmetterlingen im Ausstellungsraums auf der Nase herumtanzen.




Von Anfang Juni an warten im Ausstellungsraums seit 2005 jedes Jahr frei fliegende Schmetterlinge auf die Besucher. Bei günstiger Witterung bereichern die farbenfrohen Falter den Garten bis Oktober.
Als Schwerpunkt sind Schmetterlinge und Pflanzen aus Mittel- und Südamerika zu sehen.
Farne zu Land und zu Wasser: Mit diesem Haus wollen wir unseren Besuchern einen Überblick über die vielfältigen Wuchsformen von Land- und Wasserfarnen ermöglichen. Landfarne unterscheiden sich in erdbewohnende (terrestrische) und "aufsitzende" (epiphytische) Farne. Die Epiphyten sitzen bzw. haften nur auf oder an dem Substrat wie zum Beispiel Bäumen, ohne ihnen im Gegensatz zu Schmarotzern in irgendeiner Weise Nährstoffe zu entziehen. Diese Wuchsform ist auch bei Orchideen und Bromelien stark verbreitet. Bei den epiphytischen Landfarnen sind oft so genannte Mantel- oder Nischenblätter ausgebildet. Diese Nischenblätter sterben ab, sobald ein neues nachwächst, und verrotten selbst auch zu Humus.
Tropenhaus Dieses Haus ist nicht nur dank seiner Fläche von 570 Quadratmetern das größte unserer Gewächshäuser, sondern mit zwölf Metern Firsthöhe auch das höchste. Bei Temperaturen zwischen 18 und 20 Grad Celsius und einer hohen Luftfeuchtigkeit vermittelt es Ihnen einen kleinen Einblick in die Bedingungen der Tropen. Hauptsächlich finden Sie hier Vertreter des Tiefland-Regenwaldes; Beispiele des Küsten-Regenwaldes befinden sich im Wasserpflanzenhaus.
Auf einer Fläche von 123 Quadratmetern umgibt Sie hier eine vor allem im Winter angenehme Temperatur von 22 Grad Celsius. Während das Tropenhaus hauptsächlich Vertreter des Tiefland-Regenwaldes beherbergt, sehen Sie im Wasserpflanzenhaus einige Beispiele des Küsten-Regenwaldes. Wasserpflanzen zum Beispiel aus dem Amazonas-Gebiet fühlen sich hier in 28 Grad Celsius warmem Wasser heimisch * wie etwa Mangroven (Bruguiera sexangula), vor allem aber die Riesenseerose (Victoria amazonica). Im Amazonas erreichen deren Blätter einen Durchmesser von bis zu drei Metern und ein Gewicht von mehr als 25 Kilogramm. Durch Luftkissen an den unteren Seiten der Blätter können sie sich aber dennoch über Wasser halten.




Im Sukkulentenhaus sehen Sie Pflanzen, die in einem entsprechend ausgebildeten Organ Wasser speichern können. Die Einteilung des Schauhauses in die Bereiche Mexiko, Südafrika, Madagaskar und Südamerika erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern erklärt sich aus dem vorhandenen Pflanzenbestand der jeweiligen Heimatländer, der in Marburg kultiviert wird. Besonders erwähnenswert ist beispielsweise folgende pflanzliche Bewohnerin des Sukkulentenhauses * die "Kalanchoe tubiflorae" aus Madagaskar als gutes Beispiel für das Phänomen "Viviparie" ("Lebendgebärer"). Auf ihren Blatträndern wachsen kleine Tochterpflänzchen, die später abfallen, sich auf dem Boden einwurzeln und weiter wachsen.




Das Nutzpflanzenhaus ergänzt die entsprechende Abteilung unseres Freilandbereichs. Auf einer Fläche von 182 Quadratmetern können Sie bei tropischen Temperaturen von 20 bis 22 Grad Celsius wichtige und interessante Nutzpflanzen wie Ananas, Zimt-, Kaffee- und Kakaobaum sehen.